Freitag, 30. Januar 2009

Freitag = Musiktag

Den 30. Januar 2009 sollten sich die Fans deutscher Musik fett in rot im Kalender anstreichen.

Neu auf CD und Vinyl:

ClickClickDecker - Den Umständen Entsprechend
Klez.E - Vom Feuer der Gaben
Montag - Montag

Der Pomp is back in german pop. Polarkreis 18 und Tomte waren auch schon damit ausgestattet. Krass, deu Deutschen, die trauen sich was. Und "The Colour of Snow" erinnert irgendwie an OMD, hach.

Und Kim Frank ist auch wieder da, zwar nur als Regisseur, aber immerhin. Nie die Hoffnung auf eine Echt-Reunion aufgeben!

Donnerstag, 29. Januar 2009

es passiert vor meiner Tür

Ich schreibe ja für mein Leben gerne über Musik. Ich rede auch gerne darüber. Und ich halte meinen Geschmack zum einen für sehr passabel und nerdig, zum anderen aber auch für Massenkompatibel. Man kann sich das gerne eingestehen, gegen einen ordentlichen, gut gemachten Popsong hat keiner was. Da kann man sogar Katy Perry's "I kissed a girl" toll finden. OK, ich gebe es zu, der Text ist vielleicht nicht erste Sahne und das Video gleicht mehr einem Porno (Liebe Pubertierenden, viel Spaß mit YouTube und lasst die Hände auf dem Schreibtisch!), aber der Song ist trotzdem irgendwie toll. Ich bin fasziniert von der Melodie. Viel genialer ist aber, was Divide & Kreate, der seine Arbeit als "ruining your favourite tune" bezeichnet, mit dem Song gemacht hat. Das MashUp ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich freue mich immer noch wahnsinnig, wenn erst die Musik von "Banquet" (Bloc Party) einsetzt und Katy Perry dann anfängt zu singen und der ganze Club ungläubig Richtung DJ schaut. Dieser Moment, diese Überaschung in den Augen der Meute, das ist großartig. Und man könnte fast meinen, es hat zusammengefunden, was zusammen gehört.

Noch viel lieber als über Musik, schreibe ich über das Leben und meine Beobachtungen. Oder darüber, dass mich jemand fragt, was für eine Fahrkarte man braucht, um mit der Fähre von Finkenwerder in die Stadt zu kommen. Ich bin der HVV, 3. Teil, könnte man sagen. Vielleicht sollte ich denen mal eine E-Mail schreiben, dass ich ab jetzt Geld verlange. Oder so.

Ein anderer Beobachter des Lebens mitsamt seiner Tragik und Komik ist ClickClickDecker, zweifelsohne einer der talentiertesten SingerSongwriter in Deutschland, obwohl die Bezeichnung kaum noch passt, so ist doch das neue, morgen erscheinende Album mit kompletter Bandbesetzung aufgenommen worden. Die Songs, mit heiserer Gitarre und sich überschlagender Stimme klingen aber immer noch genug nach früher, so dass wir dieses Label halt einfach mal behalten. Und es ist wieder ein famoses Album geworden. Popsongs und Betroffenheitslyrik passen eben perfekt zusammen. ClickClickDecker macht Lieder für Soundtracks vom Leben, von meinem, von deinem, von ihrem und auch von seinem, ein jeder kann sich in den Texten wiederfinden, sich darin verlieren, sich Mut anhören oder zumindest von dem Tag träumen, an dem alles klappt. Auch wenn man diesen Tag wohl nie erleben wird, wahrscheinlich ist das auch gut so, denn was wäre das Leben ohne diese ungeplanten Zufälle, ohne Spontaneität, ohne Lachen, Weinen, Herzschmerz und Freude. Das ist das wahre Leben. Und genau so wird es immer sein.

sag mir, was ich tun muss
um zu spüren wie es ist

dich zu erlösen und zu wissen das du´s bist

auch im Abseits sterben Helden

der Mut knapp portioniert

ertragen wir auch Zeiten
in denen man nicht weiss was passiert

(Die Suppe schmeckt auch kalt)

Sonntag, 25. Januar 2009

Der Tourismus in Hamburg, Akt 2

Hier laufen ja nicht nur Chinesen ohne Tickets rum oder deutsche Touris mit Stock im Arsch, nein, es gibt allsonntäglich auch diesen schicken, netten, lustigen, tollen innerstädtischen Tourismus. Wahre Menschenströme fließen gen St. Pauli. Nicht zu den Nutten, nicht zum Feiern oder um sich die ganzen Schnapsleichen anzugucken, nein, man macht jeden Sonntag einen Familielausflug zu Penny. 4 Kassen offen, Sonntags um 12, durchschnittliche Wartedauer ca 10 Minuten. Das ist toll. Was macht man nicht für Rührei und Griespudding.

Wir wollen an diesem Sonntag aber nicht nur übers Essen und Warten und den Spaß in Hamburgs Kurviertel reden, sondern auch über Musik. Nein, doch nicht. Wir lassen die Musik sprechen. Auf geht's. Schönen Restsonntag noch.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Ich bin HVV

Was sind wir nicht alles. Oder auch nicht. Und warum. Und so. "Wir sind Arbeit" leuchtet uns aus dem Fenster der Zeitarbeitsfirma entgegen. Nur Plagiate, keine Kreativität. "Du bist der Baum". Unbedingt. Wir haben offenbar alle Bretter vorm Kopf. Oder nur Zeit für Zeitarbeit. Hauptsache Zeit.

Ich hatte vorhin auch Zeit. Jede Menge. Also, eigentlich nicht, schließlich fährt der Zug nach Kiel nicht so häufig. Ein Mal in der Stunde. Das muss reichen. Dachte ich mir auch. Und trotzdem konnte ich diesem niedlichen Englisch nicht widerstehen. Diese Sprache lernt man in China nun aber womöglich auch nicht wirklich. Hab ich mir so gedacht. Und da der Zug ja so häufig, ähm, naja, egal. Bin ich doch mal nett. Ausländische Touristen nerven auch nicht so. Das ist ja das, was man in Hamburg schnell beginnt zu lieben. Dieses Wirrwarr aus tausenden verschiedenen Sprachen. Manchmal versteht man was. Manchmal versteht man nichts. Aber man hat immer was zu lachen und zu raten. Touristen sind halt meistens entspannt. Außer sie kommen aus Deutschland. Deutsche kommen irgendwohin und haben immer Ahnung. Sie wissen immer wie man wo hinkommt. Lassen wir die Schwaben und Bayern und Hessen und Sachsen und und und halt in ihrem Glauben. Wenn sie sonst nichts haben.

Diese drei Chinesen, ohne Kontrabass, ja, soll's geben, saßen also nicht auf der Straße sondern umzingelten mich. Da ja aber Waffenverbot auf der Reeperbahn ist, hatte ich keinerlei Angst. Mut lustigem Englisch versuchte man mir zu erklären, was man wollte. Um zu demonstrieren wie lange es dauerte bis ich verstand, was man wollte, werde ich erst übermorgen fortfahren...

Nein, natürlich nicht, übermorgen könnte ich ja Kanadiern geholfen haben. Oder Isländern beim Einführen des Sozialismus'. Und wann soll ich das denn bitte erzählen? Eben. Also, man wollte Drei-Tages-Karten. Für jeden der drei, ein Mann, zwei Frauen, was für die Fahrkarten keinen Unterschied macht, aber ja vielleicht trotzdem eine nette Information ist. Nur eine sprach überhaupt sowas wie Englisch, die anderen beiden nicht. Wobei ich zugeben muss, mein Englisch war auch schonmal besser. Für "gültig" sprudelte fast "guilty" aus mir raus, ich konnte mich bei "gui" aber noch fangen und korrigierte: "valid". Ich bin stolz auf mich.

Plötzlich hatte ich diesen 50er in der Hand und wusste nun gar nicht, was denn nun zu tun sei, zu dem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht genau, was die drei Asiaten wollten. Ich gab ihn aufgeregt wieder zurück. Fehler? Nein! Irgendwann, so nach fast 10 Minuten und zwei verpassten S-Bahnen hatten wir es raus. Ich hatte es raus. Fachmännisch kloppte ich drei Drei-Tages-Tickets, gültig ab heute bis einschließlich Samstag, aus dem Automaten und wollte mich auf den Weg zur Bahn machen. Nach Kiel wollte ich ja immer noch. Die drei bedankten sich, "Thank You", oder ähnliches, konnten die beiden anderen auch und ich stratzte davon. Jedenfalls versuchte ich es. Die Dame mit den schiefen Zähnen und dem noch schieferen Englisch ließ mich aber nicht. Sie kramte in ihrer Tasche, gab dem männlichen Mitreisenden ihre Kamera. Richtig. Ich vergaß. Ein Foto vom Blonden. Für die, die zu Hause warten. Man wird sicher noch in 20 Jahren über mich reden, wenn man die Seite des Fotoalbums mit dem Bild der Hamburg-Reise aufschlägt und sich freuen. "Hach, war der nett" und so. Man kennt es ja.

Ich saß dann doch in der S-Bahn nach Pinneberg. Dann im Zug nach Kiel. Dann im Bus nach Meimersdorf. Und irgendwann dann hier im Keller. Und noch immer freue ich mich über die, zugegeben sehr kurze, Bekanntschaft mit drei Chinesen ohne Kontrabass.

Montag, 19. Januar 2009

Winterimpressionen

Das ist also der Hamburger Winter. Grau. Nass. Kalt. Ab und zu mal ein Graupelschauer. Ach ja, Schnee lag hier auch schon. Und es war eisig. Drei Tage. Dann war's vorbei. Für mich, als erklärter Schneefeind glücklicherweise. Viele, wahrscheinlich fast alle, finden das weniger toll. Naja, wenn die Erderwärmung so lange braucht bis hier Palmen wachsen, dann finde ich sie halt doch nicht so toll. Ich hatte mich schon so gefreut.

Toll dagegen finde ich
The Bridges. Ich bin ja im Normalfall kein großer Freund von Frauengesang, aber das gefällt mir doch sehr. Das groovt so locker vor sich hin, da wippe ich auch gerne alleine, am Schreibtisch sitzend, mit dem Kopf. Mit dem rechten Knie mach ich das vorläufig aber nicht mehr, das wird dann so dick und blau, ich glaube, das ist nicht gesund.

"It's you against the Sunlight" singen sie im Lied "All The Words" und gleiches trifft halt ab und zu auch auf mich zu. Es gibt diese Tage, da möchte man einfach mal nicht, dass die verdammte gelbe Sau scheint. Es gibt Tage, die sind grau am schönsten. Nicht, weil diese Tage doof sind und keine Sonne verdienen. Ich hab ja doch in der Regel ein sehr sonniges Gemüt und bin nicht so der Griesgram. Aber mir würde was fehlen ohne schwere, wolkenverhangene Tage. Ganz einfach.

Samstag, 17. Januar 2009

Sternzeit 17012009, das Raumschiff Enterprise ist noch nicht erfunden, Cpt. Kirk noch nicht geplant, und das schlimmste, Tee gibt es immer noch nicht aus dem Replikator, man muss ihn immer noch per Hand kochen. Furchtbar.
Man mag sich jetzt fragen, was hier vorgeht. Ich frag mich das auch. Aber es soll wohl so sein. Außerdem gab es hier noch den Usernamen Offi. (WICHTIG!!! MERKEN!!!) Ich werde versuche mich an normale deutsche Orthographie zu halten, das wird mir hier und da nicht gelingen, weil ich ja kein Muttersprachler bin, ursprünglich bin ich ja vom Mond. Da wird nicht gesprochen. Wir pupsen um zu kommunizieren. Im Süden wird auch gerülpst, aber das tue ich eher selten.
Bevor ich weiter in Schwulitäten (Wer hat das Wort erfunden? Die Schweizer? Möglich.) komme, werde ich kurz umreißen, was ich hier plane: Selbstdarstellung. Die Geltungssucht zwang mich.

Tja, so kann's gehen. In Wahrheit bin ich ein Freund des Alltags. Ich fahre durch die Stadt, lasse mich von ihr berauschen, von den Menschen, dern Häusern, Autos, Busse und Bahnen, Lärm, Krach sowie Licht und Schatten. All das schlägt auf mich ein, macht mich windelweich und führt zu einem Überschuss an Eingeweiden, oder so. Jedenfalls, es muss raus. In die Welt. Laut. Leise. Mit Krawumms und Glockenspiel. Und da ich häufig meine Eingebungen habe, einige wissen das vielleicht, sollte man hier auf minütliche Einträge gefasst sein. Oder darauf, dass es einen Monat dauert, bis neues kommt. Schließlich schreibe ich auch schon seit 6 Jahren an meinem Buch. Aber wie sangen Echt:

Unser Leben ist ein weißes Blatt Papier
Da können wir nichts dafür
Komm laß' uns etwas schreiben
Was uns wichtig ist, was uns wichtig ist
Alles wird sich ändern,wenn wir groß sind
Alles wird sich ändern,wird sich ändern...


So soll es sein, so war's erdacht. Und nun mögen die Spiele beginnen.